Laut Berenberg-Analysten fusionieren immer mehr deutsche Gegenseitigkeitsversicherer mit einem gemeinsamen Trend zu größerer Diversifizierung der Geschäftsfelder und größerer Größe bei stark steigenden IT-Kosten.
Im Jahr 2024 wurden vier Fusionen unter deutschen Gegenseitigkeitsversicherern entweder angekündigt oder abgeschlossen: Barmenia mit Gothaer, Ostangler Brandgilde mit Landesschadenhilfe, Stuttgarter mit SDK und SHB (ein Spezialversicherer für Bäckereien) möglicherweise mit Signal Iduna.
Diese Fusionen zeichnen sich typischerweise durch eine stärkere Diversifizierung der Geschäftsbereiche (Barmenia und SDK sind beispielsweise hauptsächlich Krankenversicherer, die mit Allgemeinversicherern fusionieren) und eine größere Größenordnung aus, um die stark steigenden IT-Kosten besser bewältigen zu können.
Berenberg identifiziert mehrere wichtige Treiber der Konsolidierung in Deutschland, darunter die Notwendigkeit einer Diversifizierung angesichts steigender Naturkatastrophenkosten und steigender Regulierungskosten, wie etwa des Digital Operational Resilience Act (DORA) und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Zu den weiteren Belastungen zählen die höheren Kosten für die Risikoübertragung auf Rückversicherer nach einem deutlichen Anstieg der Anschlusspunkte im Jahr 2023, die anhaltende Schadeninflation in der Kfz-Versicherung aufgrund steigender Ersatzteilkosten und die Erschöpfung der Reserven. Daten von Assekurata zeigen, dass die Ausgleichsrückstellungen der deutschen Kfz-Versicherung von 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 3,05 Milliarden Euro im Jahr 2023 gesunken sind, was die Fähigkeit zur Gewinnglättung verringert.
Darüber hinaus ist das Fehlen von Viridium auf dem Buyout-Markt ein weiterer Faktor, der zu diesem Trend beiträgt. Bis 2023 könnten deutsche Versicherer ihre deutschen Lebensversicherungsrückstände an Viridium verkaufen, um Kapital freizusetzen. Diese Option steht derzeit nicht zur Verfügung, da die deutsche Aufsichtsbehörde BaFin von Viridium verlangt hat, einen neuen Mehrheitseigentümer als Ersatz für Cevian zu finden, bevor weitere Geschäfte genehmigt werden.
Berenberg glaubt, dass diese Fusionen im Zuge der Konsolidierung des Sektors zu einer rationaleren Preisgestaltung in der Kfz-Versicherung und anderen Sparten führen könnten. Allerdings warnen Analysten davor, dass dieser Vorteil indirekt sei, und sie erwarten von Gegenseitigkeitsgesellschaften, dass sie davon absehen, sich einem börsennotierten Versicherer zum Verkauf anzubieten.
Analysten sehen Munich Re als besten Beweis für ein erfolgreiches zusammengesetztes Geschäftsmodell. Im Laufe der Zeit hat sich Munich Re von einem primären Schaden-Rückversicherer zu einem hinsichtlich seines Geschäftsmix stärker diversifizierten Verbunds entwickelt.
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